Olympic Athlete, Modern Pentathlon

Meine Erfahrung bei den Olympischen Spielen in Paris

11.08.2024

Ein Kindheitstraum wird wahr

Mein Weg zu den Olympischen Spielen in Paris war eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Qualifikation gelang mir im letzten Moment bei der Weltmeisterschaft in China – ein unvergesslicher Augenblick, als mir klar wurde: Ich bin dabei! Die Reaktionen meines Umfelds berührten mich tief – Familie, Freunde und Trainer feierten mit mir diesen Meilenstein.

Perfekte Vorbereitung

Nach meiner Qualifikation nahm ich an den Europameisterschaften teil und wurde Vize-Europameisterin – ein Karrierehighlight! Danach reiste ich direkt ins Trainingslager nach Bath (England), um mich mit anderen qualifizierten Athleten auf Paris vorzubereiten. Die Trainingsbedingungen waren ideal, und ich genoss es, mich voll auf den Sport konzentrieren zu können.
Kurzfristig entschied ich, erst wenige Tage vor meinem Wettkampf nach Paris zu reisen. Da der Moderne Pentathlon zu den letzten Disziplinen zählte, verzichtete ich auf die Eröffnungsfeier, verfolgte sie aber mit meinem Team in England. Die Vorfreude stieg, genauso wie die Nervosität – doch mein engstes Umfeld gab mir in dieser Phase viel Halt. Besonders meine Fechtkollegen, die extra für mich während den Ferien ins Training kamen, unterstützten mich enorm.

Olympische Atmosphäre & Wettkampf

Die Reise nach Paris war ein echtes Highlight – mit dem Zug gemeinsam mit Annika Käslin und ihrem Trainer. Im Olympischen Dorf angekommen, war ich sofort beeindruckt.Ein besonderer Moment war meine erste Laufeinheit im Gym, als plötzlich Jakob Ingebrigtsen auf dem Laufband neben mir trainierte – Gänsehaut!

Vor dem Wettkampf standen Medientermine und erste Trainingseinheiten in Versailles an – der Ort, an dem mein großer Moment stattfinden sollte. Als ich die Kulisse sah, wurde mir endgültig bewusst: Ich bin bei den Olympischen Spielen!

Der Wettkampf begann mit der Fechtrunde, die solide verlief – ich blieb fokussiert, obwohl die Atmosphäre überwältigend war. Das Halbfinale startete mit dem Reiten, wo ich durch einen verrutschten Helm Schwierigkeiten hatte. Trotz des Rückschlags gab ich nicht auf – und sicherte mir den letzten Finalplatz!

Im Finale war ich einfach nur glücklich, dieses Erlebnis nochmals geniessen zu dürfen. Die Stimmung, das Wetter, die Unterstützung aus der Schweiz – alles war perfekt! Direkt nach dem Wettkampf folgte die Abschlussfeier, die diesen unglaublichen Abschnitt meines Lebens gebührend abrundete.

Neue Ziele: Los Angeles 2028

Nach den Spielen nahm ich mir einen Monat Pause, um alles zu verarbeiten. Doch für mich war klar: Ich mache weiter!
Mein langfristiger Plan für die nächsten vier Jahre:

  • Schwimmen verbessern – meine schwächste Disziplin gezielt auf ein höheres Level bringen.
  • Neue Disziplin OCR (Obstacle Course Racing) erlernen – ab Paris ein fester Bestandteil des Modern Pentathlon.
  • ⁠Fokus auf Technik & Kraft – in den ersten zwei Jahren liegt mein Schwerpunkt auf Grundlagen, bevor ab 2027/2028 Wettkampfergebnisse wieder in den Fokus rücken.

Ich freue mich auf diese neue Reise und kann es kaum erwarten, wieder alles für meinen Traum zu geben – Los Angeles 2028, ich komme!